Aktuelles von meiner Australienrundfahrt

 

 

                                                                                            Foto am Abflugtag zu Hause

Dienstag, den 1.12.2009

Nach einem schönen Flug mit einer A380 bin ich gut angekommen in Sydney. In den ersten Tagen muß ich mich an den Linksverkehr gewöhnen.

Am Freitag geht es dann los mit der Tour.

Freitag, den 4.12.2009

Ich bin nun den ersten Tag unterwegs nach Süden. Ich habe zwar heftigen Gegenwind, aber die tolle Küste entschädigt alles. Die erste Übernachtung habe ich im Zelt in dem Städtchen Jervis Bay. Ich bin heute 170 km gefahren.

                                                                      Infrastruktur okay, fängt ja gut an

Samstag, den 05.12.2009

Die erste Camingnacht war ganz okay. Ich bin heute etwas spät, aber nach gutem Frühstück komme ich gut voran. Ich sehe das erste tote Känguru. In einer Bar nehme ich mein Afternoonbier und schaue mir eine ausgehängte Australienkarte an, um zu sehen, wie weit ich schon gekommen bin. Ich hätte es lieber sein lassen sollen. Ich fahre bis nach Moruya und nehme ein Motel. Heute bin ich 137 km gefahren.

Sonntag, den 06.12.2009

Ich bin heute früh losgefahren, ich habe Rückenwind und es ist sehr warm (30 Grad). Mittags war ich bei deutschen Auswanderen eingeladen.  Unterwegs habe ich ein Killerwal-Museum besucht.

Bis auf den Campingplatz in Eden waren es 174 km.

Montag, den 07.12.2009

Unterwegs nach Cann River treffe ich einen Holländer, der Australien in 4 Monaten komplett umrunden will. Ich benutze seit Sydney den Highway No. 1. Bis Cann River waren es 110 km. Die Südstrecke hat auch  ein paar Höhenmeter auf und ab. 

 

Dienstag, den 08.12.2009

Gestern nachmittag hat es stark geregnet. so dass ich mir eine Regenjacke kaufen musste. Unterwegs traf ich einen Japaner auf dem Rad, der von Sydney nach Perth fahren will. Das Gelände wird leichter, so dass ich trotz schlechten Wetters gut voran komme. Ich fahre seit Sydney auf dem HWY No. 1 - Princes Highway. Die Fahrerei auf der linken Spur ist gar nicht so einfach; in der Früh bin  ich schon ein paar mal auf der rechten Spur losgefahren. Ich muß tagsüber mehrmals Nahrung zu mir nehmen und habe immer großen Hunger. Heute fahre ich bis nach Bairnsdale (179 Tages-Kilometer).

Mittwoch, den 09.12.2009

Ich verlasse den Highway 1, da ich die Großstadt Melbourne umgehen möchte und fahre nach Süden bis Port Albert. Auf den dortigen Caravan Campingplatz treffe ich einen Neuseeländer, der mit seiner amerikanischen Frau von Perth nach Sydney unterwegs ist.

Donnerstag, den 10.12.2009

Ich bin unterwegs in Richtung Philip Island und nehme ein 2. Frühstück mit Erwin, einem deutschen Auswanderer. Es gibt Eggs und Bacon und frischen Apfelstrudel. Das war auch bitter nötig, denn der Rest der Strecke auf die Insel Philip Island ist doch recht schwer. Ich kämpfe gegen starken Kantenwind und Gewitterregen. Um 19.00 Uhr belege ich nach 155 gefahrenen Kilometern für 2 Tage das Koala Holiday Resort.  Am Freitag, dem Ruhetag, umrunde ich die Insel und erlebe abends die Pinguin-Parade.

Samstag, den 12.12.2009

Ich befahre nun die wunderschöne. aber auch schwere Great Ocean Road. Die heutige Tagesetappe endet in Anglesea auf dem Campingplatz

Sonntag, den 13.12.2009

Weiter geht es nun auf den spektakulären Teil der Great Ocean Road. Am späten Nachmittag passiere ich die berühmten 12 Apostel. Es ist eine lange und schwere Etappe mit steilen Anstiegen und starkem Gegenwind. Nach 180 km bleibe ich in Port Campbell. 

Montag, den 14.12.2009

Bei tollem Wetter und einfacher Strecke fahre ich 182 km bis Portland und übernachte in einem Motel. Am nächsten Morgen merke ich, dass Portland eine Sackgasse ist. Bei der Weiterfahrt verfahre ich mich zunächst. Es ist wieder starker Gegenwind und auch recht warm (36 Grad). Ein Schweizer überholt mich, wir nehmen kurz Kontakt auf. Er ist mir aber zu schnell. Ich fahre noch bis Millicent und habe wieder 176 km hinter mich gebracht.

Mittwoch, den 16.12.2009

Das Wetter hat sich stark verschlechtert. Starker Gegenwind mit stürmischen Boen und Regen beeinträchtigen das Weiterfahren massiv. Ich schaffe gerade 92 km bis Robe und bin moralisch ziemlich fertig. Unter diesen Bedingungen kann ich nicht weiterfahren. Ich beschließe, bis Adelaide mit dem Bus zu fahren.

Donnerstag, den 17.12.2009

Die 300 km bis Adelaide überbrücke ich mit dem Bus. Adelaide ist eine sehr schöne interessante Stadt. In den Motel, das ich gebucht habe, treffe ich den Schweizer von vor 2 Tagen. Er ist ebenfalls mit dem Bus gefahren.

Freitag, den 18.12.2009

Das Wetter ist besser geworden und bei Rückwind fahre ich bis Lyndoch, dem südlichsten Ort eines großen Weinanbaugebietes. Die Strecke war 82 km lang.

Samstag, den 19.12.2009

Weiter geht es durch das schöne Weinland bis nach Clare - 122 km. Den Wein zu probieren ist nicht so einfach, tagsüber will ich nicht und abend nach der Ankunft hat keine Lokal offen.

Sonntag, den 20.12.2009

Ich überbrücke 200 km bis nach Port Augusta, dem Tor zum Outback.

Montag, den 21.12.2009

Heute morgen bin ich ganz früh in Port Augusta in Richtung Outback gestartet. Trotz großer Hitze lief es zunächst ganz gut. Zur Verpflegung habe ich unterwegs Nudeln gekocht. Nach ca.110 km änderten sich die Wetterverhältnisse dramatisch. Ich fuhr 60 km gegen einen schweren Kantenwind mit starken Boen. Es war grausam und hat mit alles herausgezogen. 5 km  vor Pimba konnte ich nicht mehr und habe mich einfach am Straßenrand 1 Stunde zum Schlafen hingelegt. Als ich wieder weiter wollte, hielt ein Wohnmobil an und der Fahrer fragte: "Can we help you?". Es waren deutsche Urlauber aus dem Schwarzwald. Sie nahmen mich, mein Rad und das Gepäck zunächst mit bis Pimba. Wir checkten zusammen in einem Motel ein. Da ich so fertig war und das Wetter am nächsten Tag auch nicht besser war, entschied ich mich, mit den Deutschen bis nach Coober Pedy (250 km) mit dem Auto mitzufahren.

22. und 23.12.2009

In Coober Pedy lernte ich eine tschechischen Radfahrer kennen, der auch in Sydney gestartet war und die gleiche Strecke zum Uru fahren will. Er erzählt, daß er mit Gepäck einen 30er Schnitt fährt. Zu Hause fährt er Radrennen und ist deshalb so gut drauf.

Während der 2 Tage haben wir sehr schlechtes Wetter mit Sturm aus Norden, meiner Fahrrichtung. Außerdem regnet es sehr stark.

Donnerstag, Heiligabend

Das Wetter wird besser, der Sturm ist abgezogen, der Wind dreht und ich kann nun mit Rückenwind in Richtung Outback starten. Ich fahre bis Cadney Homestead, einer Oase am Steward Highway, 155 km. Ich verbringe Heilig-abend in einem gemütlichen Zimmer im australischen Outback.

Freitag, den 25.12.2009

Weiter geht es nun mit gutem Rückenwind auf schöner, einsamer Strecke in Richtung Norden. Ich fahre heute meine längste Tagesetappe mit 263 km bis zur Station Kulgera. die 55 km vor der Kreuzung zum Uru liegt.

Samstag, den 26.12.2009

Der Tscheche ist 2 Stunden vor mir in Kulgera aufgebrochen. Ich fahre heute 140 km bis zu einer Wasserstelle und übernachte wild im Zelt unter freiem Himmel und erlebe eine Nacht unter einem phantastischen Sternenhimmel. Es herrscht eine absolute Stille.

Sonntag, den 27.12.2009

Seit der Kreuzung zum Uru gestern hat der Wind sogar nach Osten gedreht, so dass ich auch jetzt auf der letzten Etappe Rückenwind habe. Nach 150 km komme ich glücklich und entspannt am Ayersrock (Uluru - Sprache der Aborigines) an. Ich habe 1 Tag gewonnen und kann mich nun drei Tage hier entspannen und auf den 2. Teil der Rundfahrt vorbereiten.

Donnerstag, den 31.12.2009

Am letzten Tag des Jahres fliege ich nach Cairns in den Nordosten von Australien. Die Sylvesterparty feiere ich im Hotel 1o Stunden vor Deutschland. Morgen mache ich noch eine Busfahrt in den Norden. Nach so langer Pause muß ich jetzt wieder ein paar Kilometer gut machen, um rechzeitig meinen Flieger in Sydney zu bekommen. Deshalb verschiebe ich das Schnorcheln am Barriereriff auf später. Hier im Norden hat die Regenzeit begonnen und es schüttet kräftig. Ich wünsche allen Besuchern meiner Seite ein gutes neues Jahr.

Sonntag, den 03.01.2010

Ich habe gerade mal 17 Tage für die rund 2.600 km bis Sydney, d.h. ich muß mich ganz schön ranhalten. Montag früh starte ich in Richtung Süden auf der A1, dem Bruce Highway. Es ist tropisch schwül und ich habe wieder Gegenwind. Nach 206 km mache in in Cardwell Station.

Montag, den 04.01.2010

Ich komme nicht so gut voran, Townsville raubt mir 3 Stunden; es herrscht starker LKW-Verkehr. 10 km südlich von Townsville übernachte ich nach 193 km in einem Motel.

Dienstag, den 05.01.2010

Nach einer sehr langen Etappe von 278 km komme ich in Airlie Beach an. Unterwegs treffe ich den Holländer vom 07.12. wieder.  Ich schlafe sehr lange und mache dann eine sehr erholsame Bootstour zum Riff und bewundere den herrlichen Strand.

Donnerstag, den 07.01.2010

Es ist sehr schwer, permanent gegen den starken Südostwind zu fahren. Trotzdem habe ich bis Eton ins Motel 175 km geschafft.

Freitag, den 08.01.2010

Heute kommt zum Wind noch starker Regen dazu; alles verschwört sich gegen mich. Wo ist der australische Hochsommer geblieben. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Bis Clairview sind es heute nur 137 km. Ich übernachte im Caravan-Camp.

Samstag, den 09.01.2010

Der Regen ist abgezogen, der Wind bleibt jedoch. Bis 20.30 Uhr abends fahre ich bis Rockhampton 213 km.

Sonntag, den 10.01.2010

Ich habe mein Vorhaben, nachts zu fahren aufgegeben, da mich die Moskitos beim Essen an der Straße fast aufgefressen haben.

Ich fahre bis Benaraby (147 km) und übernachte in einem Motel.

Montag, den 11.01.2010

Heute ist der erste Tag, an dem der Wind ein wenig zu meinen Gunsten gedreht hat, so dass ich bis Bundaberry       174 km fahren konnte. Man konnte mal wieder ganz normal radfahren. Ich habe in den letzten Tagen ganz schön Kräfte gelassen, so dass ich bald Pause machen und mich regenerieren muss. Ich freue mich schon auf den Aufenthalt auf Frazer Island. Allerdings bin ich ganz stolz darauf, dass ich bald die 5.000-km-Marke bei meiner Rundfahrt über-schreiten werde.

Dienstag, den 12.01.2010

Ich habe einen wunderbaren Ruhetag auf der Insel Frazer Island gemacht. Es ist die größte Sandinsel der Welt und UNESCO-Weltnaturerbe. Bei einem Rundflug konnte ich die herrliche Insel von oben bewundern, die Sanddünen, Mangroven- und Eukalyptuswälder sehen. Die Erholung hat mir richtig gut getan.

Donnerstag, den 14.01.2010 

Der Rugetag hat mich richtig beflügelt. Ich bin um 04:30 in der Früh losgefahren. Auf dem gut ausgebauten Bruce-Highway konnte ich dann so richtig loslegen und hatte bis abends 240 km hinter mir als ich Bribie Island erreichte. Dort verbrachte ich einen Ruhetag bei Birgit und Rainer, deutschen Auswanderern und Bekannten meiner Zornheimer Freunde Bernd und Manuela Rathgeber.

Samstag, den 16.01.2010

Der gestrige Ruhetag war wie ein Tag Urlaub, an dem ich richtig relaxt habe. Ich bin dann in Richtung Brisbane weiter nach Süden gefahren, habe noch einen Besuch bei Verwandten von meinem Fußballkollegen Paolo Agati gemacht. Nach einem Stadtbummel durch Brisbane fuhr ich dann noch bis Southport (135 km).

Sonntag, den 17.01.2010

Ich liege bezüglich meiner Planung um einen Tag zurück und muss mich wirklich sputen, um pünklich bis Mittwoch, den 20. Januar in Sydney zu sein. Heute mußte ich nach 180 km wegen eines starken Gewitters in Woodburn ab-brechen.

Montag, den 18.01.2010

Ich habe noch 2 Tage Zeit für die vor mir liegenden 440 km. Das Wetter ist gut, ziemlich warm bei schwachen Gegenwind. Ich bin optimistisch, dass ich den Rest auch noch schaffe.

Dienstag, den 19.01.2010

Ich bin gestern bis Nambucca Heads gefahren, 231 km. Ich wollte eigentlich nach weiter, aber der Truckverkehr war sehr extrem auch der engen Strasse. Das Wetter ist gut. Es ist bis Sydney noch ein ganz schönes Stück. Es wird nun Zeit anzukommen. Die Beine sind schwer und man erholt sich auch nicht mehr so gut bis zum nächsten Tag. Das Einzigste, was mich jetzt noch interessiert, ist das Schild "Welcome in Sydney".

Heute hatte ich meinen ersten Platten am Vorderrad, nach 5900 km.

Mittwoch, den 20.01.2010

Es ist geschafft, heute abend gegen 22.00 Uhr bin im am Hostel in der City in Sydney angekommen. Ich habe nochmal einen verdammt schweren Tag hinter mich gebracht, mit 231 km und 1.960 Höhenmetern war es auch eine sehr schwere Strecke mit viel Verkehr. Zu meinem Schrecken bin ich heute auch noch gestürzt, aber gottlob war es bergauf und mir ist nichts passiert. Die Kräfte lassen dann doch nach. Ich bin überglücklich und nach meiner ersten Rechnung bin ich 6.300 km insgesamt gefahren.

Ich habe jetzt noch 2 Tage für Sydney, bevor ich am Freitag Nachmittag den Rückflug antrete.

Samstag, den 23.01.2010

Nach einem herrlichen Flug mit dem beeindruckenden A 380 von Sydney nach Singapur und einem 13-stündigen Weiterflug nach Frankfurt bin ich am frühen Morgen in Frankfurt angekommen. Meine beiden Freunde Werner und Gerd sowie mein Sohn Martin und seine Frau Sara haben mich am Flughafen mit dem Plakat empfangen und in die Arme geschlossen. Trotz der frühen Morgenstunde schmeckte das mitgebrachte Jever natürlich wunderbar.

Es gibt so viel zu erzählen, ich weiß nicht wo ich anfangen soll.